Silber im See und andere Schätze

„Halten wir die Muskeln straff und die Augen offen“, rät Karl May in seinem legendären „Schatz im Silbersee“. Ein Ratschlag, den jeder Schatzsucher gern beherzigt, denn die ewigen Jagdgründe liegen nur eine Stiefelspitze weit entfernt. Fliegende Fäuste, Feuergefechte und gezinkte Karten – die Prärie hat ihre eigenen Gesetze.
 
Der Wilde Westen: Der kleine Saloon „Silbersee“ ist Anlaufstelle für Schatzsucher des ganzen Landes. Der Legende nach soll ein indianisches Urvolk hier vor langer Zeit einen Schatz vergraben haben. Seither wird der große Manitu jährlich in einem rituellen Festakt aufgerufen, die Schatzkarte preiszugeben und den Weg zum Schatz zu weisen. Das große Ritual naht und auch in diesem Jahr füllt sich der Saloon mit zahlreichen Gästen. Ihnen allen gemein ist die Suche nach dem Schatz, ihre Gründe könnten dabei nicht unterschiedlicher sein: Ob Schurke, Diva, Romantiker oder Cowgirl, sie alle werden nicht müde, Ansprüche auf den Schatz zu erheben. Die Schatzsuche wird zu einer kniffeligen Aufgabe mit unerwarteten Wendungen und Erkenntnissen. Hindernisse müssen überwunden und Rätsel gelöst werden. Wer wird am Ende den sagenumwobenen Schatz finden? Wer wird gewinnen, wer verliert?
 
Vor einer Westernkulisse geht es um Sehnsüchte, Abgründe und Hoffnungen, es geht um Zukünftiges und Vergangenes und um die Frage, was Reichtum bedeutet. Das Ensemble der Herrenhäuser Kirche bedient sich humorvoll der Stilmittel des Westerngenres und verbindet sie mit dem klassischen Motiv der Schatzsuche. Grundlage für die Inszenierung bilden nicht nur bekannte Westernepen, sondern insbesondere eigene Ideen und Dialoge, die in der gemeinsamen Ensemblearbeit entstanden sind.

 

Regie: Ruth Topper

 

Fotos: Oliver Kiesewetter